Bin ich fit genug, um den Kili Trail zu wandern?
Kannst du 15 km an einem Tag gehen? Versuche es einmal: Packe einen Rucksack und fange in deiner Umgebung an. Wie fühlst du dich? Beginne mit kurzen Spaziergängen und erweitere deinen Radius allmählich. Dieses Training regt dich vielleicht schon lange vor der Reise an. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Gebe auch bei Muskelkater nicht auf! Beginne dein Training mit kurzen, allmählich sich verlängernden Fußreisen. Oft verschwinden die Schmerzen schnell.
Wenn du überhaupt keine Übung und Erfahrung mit dem Wandern hast, dann beginne mit kurzen Spaziergängen und Wanderungen. Beziehe deinen Arzt mit ein und bitte ihn/sie um Rat.
Dokumentiere die Wegstrecke, die Verbesserungen deines Gewichts, des Bauchumfangs, des Blutdrucks und deiner Herzfrequenz. Das positive Ergebnis ist eine der Belohnungen für deine Anstrengungen. Miss bevor du zu trainieren beginnst und danach! Motiviere andere, damit diese auch mitmachen. Training in der Gruppe verpflichtet und ist dauerhafter.
Wann ist die beste Zeit, um den Kili Trail zu wandern?
Von Juni bis Oktober ist das Klima weitgehend trocken und die Temperaturen sind moderat. Januar und Februar sind ebenfalls trocken, es sind aber die heißesten Monate im Jahr. Vergiss nicht eine Sonnenschutzcreme mitzubringen. Wenn du am letzten Tag die Savanne durchquerst, gehst du längere Strecken ohne Schatten durch die Sonne.
In der Regenzeit, von März bis Mai oder im November und Dezember, ist es besser gar nicht wandern zu gehen. Halte am besten Rücksprache mit dem lokalen Guide, denn manche Flußüberquerungen sind bei und vor allem nach einem Starkregen nicht mehr möglich.
Allgemein gilt jedoch immer einen Regenschutz mitzunehmen, auch außerhalb der Regenzeit, denn der Berg hat sein eigenes Klima und es kann ganzjährig regnen. Wanderstöcke sind außerdem sehr sinnvoll.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur auf Trail-Höhe (1200 - 1700 m über Meereshöhe) ist 18° C, unten am Berg in Moshi Stadt sind es 25° C.
Wo gibt es zu Trinken am Weg?
“Soda”-Limonade, eines globalen Süßwasserherstellers, oder auch Trinkwasser-Flaschen sind immer wieder am Wegrand erhältlich. Eine oder zwei Wasserflaschen sollten jedenfalls genügen. Auf Märkten kann man ebenfalls bekannt Softgetränke einkaufen.
Schuhe, Kleidung, Gepäck
Das Wichtigste ist gutes Schuhwerk. Wir empfehlen bereits eingelaufene Walkingschuhe oder Wanderstiefel. Einige Etappen des Wegs sind relativ steil.
Einfache und locker sitzende Kleidung, die Schultern und Beine bedeckt, ist sehr zu empfehlen. Aufreizende Kleidung bei Frauen ist verpönt. Vergiss neben der Sonnencreme auch nicht einen Sonnenschutz für den Kopf mit zu bringen. Versuche mit 6 - 8 kg Gepäck auszukommen. Eine Packliste könnte folgendes beinhalten: ein Paar leichte Schuhe wie Flip Flops für abends, eine lange Hose, Fleece Jacke, zwei Hemden/Blusen, 2 Paar Socken, Unterwäsche zum Wechseln, leichtes Handtuch, leichter Pyjama, leichte Regenjacke, Waschzeug, eine Wäscheleine, Wäscheklammern, eine kleine Reiseapotheke mit Blasenpflastern, Taschenlampe, Adapter u. Ladegeräte, Schreibzeug, ein Tagebuch, eine Kamera…
Wo kann ich essen und übernachten?
Die Unterkünfte bieten ortsübliche Abendmahlzeiten, Frühstück und eine Lunch Box für den nächsten Tag an. Das Mitbringen einer leeren Lunchbox wird dringend empfohlen. Sie hilft unnötigen Müll zu vermeiden und garantiert den sicheren Transport der mitgegebenen Speisen.
Bei den Krankenhäusern in Machame oder Kibosho versorgt eine einfache Hospital-Kantine die Angestellten und Besucher mit Speisen und Getränken. Diese ist durchaus auch für den Wanderer zu empfehlen.
Immer wieder trifft man unverhofft z. B. an einer Häusergruppe oder einer Weggabelung auf kleine Stände oder Straßenhändler, die Erdnüsse, Avocados, Bananen, andere Früchte, Kekse, Limonaden und Wasser in Flaschen anbieten. Dazwischen finden sich manchmal lange Strecken ohne die Möglichkeit Proviant zukaufen.
Die Unterkünfte entlang des Trails sind von unterschiedlicher Qualität. Sie sind jedoch nicht sehr zahlreich und müssen vorgebucht werden. Unser lokaler Koordinator übernimmt das gerne für dich. Die Kosten bewegen sich für Übernachtung mit Abendbrot und Frühstück (ggf. mit Lunchpaket zum Mitnehmen) zwischen 23 bis 53 US$ pro Tag.
Es ist günstiger im eigenen Zelt zu schlafen. Es gibt jedoch nicht überall Toiletten und Waschgelegenheiten. Deshalb wird Camping im Schutz einer Kirchengemeinde oder zum Beispiel beim Wildlife College in Mweka, der KNCU Kaffeegenossenschaft bei Uru-Ost oder am Lake Chala mit entsprechenden Einrichtungen empfohlen. Bei den letzten Adressen kannst du auch ein Zelt ausleihen. Dazu brauchst du jedoch einen eigenen Schlafsack und eine Isomatte, was zu etwa 7 kg mehr auf dem Rücken bedeuten kann. Es empfiehlt sich deshalb das campieren mit unserem Koordinator vorher abzustimmen.
Während in Moshi-Stadt ein Moskito-Netz obligatorisch ist, gibt es unterschiedliche Empfehlungen für den Aufenthalt im Gartengürtel. In 1200 m bis 1700 m Meereshöhe sind Mücken selten und ebenso Malaria. Die meisten Unterkünfte besitzen jedoch auch Moskitonetze. Dennoch sollte man als Neuling auf medikamentöse Malari-Prophylaxe besser nicht verzichten.
Trail und GPS
Weil es keine Wegmarkierungen gibt wird ein einheimischer Guide, der den Weg kennt, dringend empfohlen. Informationen die man durch ihn erhält bereichern die Wanderung sehr. Ein GPS-Gerät und die Karten des Wanderbüchleins sind zur eigenen Orientierung sehr hilfreich. Die Menschen vor Ort können selten eine zuverlässige Auskunft geben. Auch wenn sie sich in der näheren Umgebung meist gut auskennen, so kennen sie die Wege zu entfernteren Zielen oft nicht. Häufig gibt es auch keine eindeutigen Ortsbezeichnungen. Kirchen, Moscheen, Schulen, Gesundheitsstationen oder Märkte sind Anhaltpunkte sein.
Welche Richtung sollte ich wandern?
Machame liegt oben am Berg, der Lake Chala unten in der Savanne. Wenn du die Route von West nach Ost reist, geht die letzte Etappe abwärts zum See mit weitem Blick über die Pare und Usambara Berge. Am Lake Chala belohnt dich ein Sprung ins kühle Wasser des Kratersees für die Mühe deiner Fußreise. Wenn du von Ost nach West wanderst, beginnt dein Weg mit einem mehrstündigen Anstieg durch die Savanne bis du die Schatten spendende Gartenzone erreichst.
Auch kurze Wanderstrecken von einem oder mehreren Tagen sind möglich. Der schwierigste Streckenteil liegt zwischen Uru und Fukeni. Hier kreuzt der Weg mehrere tiefe Täler. Dieser Teil ist als “Gutman-Trail” bekannt und nach einem der ersten Missionare benannt.
Wieviel Zeit brauche ich, um den ganzen Trail zu wandern?
Die Wanderung des ca. 100 km langen Weges dauert 6 bis 8 Tage. Man schafft etwa 15 bis 20 km am Tag, wenn man 3 - 4 km pro Stunde zurücklegt. Wenn du für Kirchenbesuche, Baumpflanzungen, Vogelbeobachtungen, Pflanzen- und Tierfotografien, Abstecher zu Wasserfällen und Chagga Höhlen sowie Museumsbesuche genügend Zeit einplanen möchtest, benötigst du einige Tage mehr. Die Etappen sind aber auch von den jeweiligen Übernachtungsmöglichkeiten abhängig, dies bitte vorher mit dem lokalen Koordinator abstimmen.